31.10.2020, 09:15
(30.10.2020, 22:01)A.J.Triskel schrieb: Das Hauptproblem ist, wir halten Leute für gute Politiker, die es schaffen die Leute so geschickt anzulügen,. dass sie trotzdem gewählt werden, anstatt danach wie sie ein land führen könnten; oder zumindestens ein Ministerium
Der Mechanismus ist ein ganz anderer. Einer wie der Scheuer wird von seiner Partei auf eine Liste gesetzt bzw. tritt für diese Partei als Kandidat für den Wahlkreis an. Bis dahin hat der Bürger erstmal gar keine Wahl. Das ist auch nicht zu beanstanden, weil so eben unsere Parteiendemokratie funktioniert. In Scheuers Wahlkreis in Niederbayern, sicherlich sehr CSU-affin, wählen die Leute mehrheitlich schwarz, sprich die CSU und damit mehr oder weniger automatisch den Scheuer. Wer aus diesem Wahlkreis im Bund gerne seine Stimme der Union geben möchte, der muss den Scheuer einfach wählen.
Wie @Haslflaier schon richtig sagte, hat sein Ministeramt dann wieder nichts mehr mit der Wahl selbst zu tun. Die zukünftigen Ministerposten werden bei den Koalitionsverhandlungen ausgeklüngelt. Der Bürger hat also ingesamt recht wenig Möglichkeiten gegen den Scheuer zu stimmen. Entweder man stimmt gleich für eine andere Partei, oder man engagiert sich in der CSU und versucht den lieben Andreas über die Arbeit in der Partei als Direktkandidat oder Listenkandidat zu verhindern. Wobei das zugegeben fast aussichtslos ist.
Damit will ich sagen, dass die "Leute" mit der Ernennung von Scheuer zum Bundesverkehrsminister sehr wenig zu tun haben.
(30.10.2020, 23:27)Haslflaier schrieb: Ein Rat macht sich nur sach- und fachkundig zu dem Thema, zu dem er berufen wurde.
Stell Dir das doch mal in Deinem Lebenskreis vor, wenn Du in einen Rat berufen würdest, der eine Empfehlung abgeben sollte, wie die Fußgängerzone zu gestalten ist. Mit Dir 12 (keine Ahnung wie viel wirklich) weitere Personen kreuz und quer durch die Ortsgesellschaft. Oder ob es und wo eine Ortsumgehung gebaut werden soll. Oder ob die Straßenreparaturkosten, die Straßenbaukosten nur auf die Anlieger umgelegt werden oder an alle Bürger der Gemeinde.
Also ich fände das schon mal nicht schlecht. Wenn da mehr mitmachen, als die, die wieder gewählt werden wollen.
Ich habe mal ein wenig nachgelesen zum Thema. Es käme letztlich auf einen Versuch an. Persönlich würde ich immer noch auf mehr Volksbefragungen setzen. Auch in Irland war das am Ende so, dass die Empfehlung des Bürgerrates Grundlage für eine Volksabstimmung war. Aber man müsste es einfach mal probieren, ob das was bringt.
Keiner schreibt besser als der, der schreibt, was ich gern lese.