20.12.2022, 19:38
(20.12.2022, 01:44)Astrum_Argenteum schrieb: Jeder muss das für sich selbst herausfinden, gerade wenn es keine kommerziellen Interessen gibt, dann ist es ein Abwägen zwischen dem nötigen Aufwand und dem eigenen Anspruch.
Ich finde diese Diskussion schon allein deswegen sehr spannend, weil man sieht, dass jeder letztlich doch einen ganz eigenen Weg geht. Deine Feststellung oben würde ich noch dahingehend ergänzen, dass jeder für sich selbst herausfinden muss, was ihm selber liegt. Du kannst keine gute Geschichte mit einem bestimmten Muster erwzingen, was A.J.Triksel mit seinem Slalomstangenvergleich ganz gut andeutet. Ein bestimmtes Korsett kann helfen eine spannende Geschichte zu entwickeln. Ihren eigentlichen Wert erhält sie aber erst durch die wie auch immer geartete Kunstfertigkeit eines Autors mit Worten zu spielen und einfach klasse zu erzählen.
(20.12.2022, 14:00)A.J.Triskel schrieb: Ploten einer geschichte, ja. nur ist das endprodukt etwa als hättest du eine Abfahrtspiste gesteckt und hast einen Slaloomkurz als ergebnis, bei dem die Fahnen weit außerhalb der abfahrtspiste stecken.
Plotten kann ja recht vielfältig passieren und heißt in aller Regel auch nicht, dass man sich sklavisch an den ersten Plot-Entwurf halten muss. Ein Plot gibt eine erste Idee von einer Geschichte, mit einem Anfang, einer möglichen Handlung und einem Ende. Das kann man durchaus mit Discovery-Writing mischen und mittendrin einen völlig neuen Weg einschlagen, entweder frei weiterschreiben oder einfach den Plot neu anpassen. In vielen Schreibratgebern, vor allem zur Schneeflockenmethode nach Randy Ingermanson, wird das auch so empfohlen. Wobei bei dem Plotten nach Schneeflockenmethode es ja sogar so ist, dass man schon unter dem Plotten immer wieder zwischen den einzelnen Schritten hin und her springen soll und jeweils die Handlung den neuesten Ideen anpasst.
(20.12.2022, 17:01)Haslflaier schrieb: Zumal, als ich anfing zu schreiben, war das alles gar nicht so auf meinem Schirm.
Niemand hat alles von Anfang an auf dem Schirm. Das ist ja neben der reinen Freude am Erzählen auch das schöne am Schreiben, dass man das Schreiben selbst immer wieder neu erfindet, weiterentwickelt und verändert, je tiefer man in die Materie eintaucht. Am Anfang wollte ich einfach eine (Sex-)Geschichte erzählen und machte mir über gar nichts weiter Gedanken. Über die Jahre fand ich es aber spannend sich auch mit dem Schreiben als solches auseinanderzusetzen. Ob das meine Geschichten besser gemacht hat, das sei dahingestellt. Mir selbst hat es jedenfalls Spaß gemacht, immer wieder mal was neues auszuprobieren und mit verschiedenen Techniken zu arbeiten. Langweilig ist mir dabei nie geworden, was letztlich auch zu einer doch beachtlichen Zahl an Geschichten führte. Ich hoffe, ich habe noch eine ganze Weile weiter Spaß am Schreiben.
(20.12.2022, 17:01)Haslflaier schrieb: Dusty ist, und das Kompliment muss jetzt sein, egal in welcher Beziehung ein sehr unterstützender und hilfreicher Mensch.
Vielen Dank. Das Kompliment gebe ich gerne zurück. Zu einer schönen Konversation gehören ja immer mindestens zwei.
Viele Grüße
Dusty
Keiner schreibt besser als der, der schreibt, was ich gern lese.