Es gibt so viel zu sagen. Doch wer hört zu?
Mir tut es weh vom Leid anderer zu erfahren, das entstanden ist, weil wieder ein anderer damit kein Problem hat.
Wir reden sehr oft vom russischen Angriff, von Russland, die Russen...
Was werden die Mütter fühlen, deren Kinder eingezogen wurden, in einem LKW oder Panzer sitzen und verstümmelt und getötet werden? Sind es wirklich die Russen, die da jetzt ein Land überfallen? Oder sind es Marionetten? Ist die Instrumentalisierung eines Volkes durch Unterdrückung und Fehlleitung durch Lügenpropaganda denen anzuhängen, die als Letztes daran interessiert sind Heim und Hof zu verlassen, um irgendwo andere zu töten?
Eine Definition von Krieg ist: Menschen töten Menschen, die sie nicht kennen, weil Menschen, die sich kennen, dies so wollen.
Sind wir großzügig. Sagen wir 100 Menschen in Russland, nicht viel größer wird der innere Kreis um Putin sein, hat Angst seine Pfründe zu verlieren und letztendlich auch sein Leben. Aus diesem Grund gibt es diesen Krieg, das Bestreben andere zu unterdrücken. Noch immer haben Diktatoren ein Problem mit ihrer Allmacht: Sie sehen die Probleme ihres unterdrückten Volkes nicht. Sie sehen nur sich selbst. Sie lügen, betrügen, stehlen und morden.
Das russische Militär ist von außen nicht zu besiegen. Weil stünde es kurz vor der Niederlage, würde sich garantiert ein Großer finden, der auch Nuklearwaffen einsetzen würde, um dem eigenen Tot zu entgehen. Es wäre das Ende der Welt, wie wir sie kennen. Doch es würde diesen Menschen nicht scheren. Weil, wenn er nicht mehr leben kann, dann sollen alle anderen mit ihm untergehen.
Diktatoren haben eine fast absolute Macht. Doch Macht ist weder gottgegeben, noch angeboren. Sie ist verliehen. Von denen, die von der verliehenen Macht profitieren. Gibt es keine Profiteure mehr, wird es auch keine Macht mehr geben. Und wenn der Diktator niemanden mehr hat, der ihm Gefolgschaft leistet. Dann ist das sein Ende. Dann wird man ihn zur Rechenschaft ziehen für seine ganzen Verbrechen. Ohne Atomwaffeneinsatz.
Nur wenn der innere Zirkel um Putin erkennt, dass es eng für ihre Pfründe, für ihre Leben, ihre Existenz wird, nur dann werden sie ihm die Macht entziehen. Für Diktatoren kommt die direkte Lebensgefahr seltenst von außen. Sie sterben zumeist den inneren Tod.
Russlands Zukunft ist trübe. Zumindest als Diktatur. Auf dem Land fährt man noch mit Pferdewagen, hat weder Wasser noch Strom und die Straßen abseits der großen Linien sind Lochpisten. Der Reichtum wird verschwendet für Waffen und Unterdrückung. Jede Weltanstrengung auf alternative Energien, auf nachhaltiges Wirtschaften, schmälert den Energieexport und schneidet Einkünfte ab.
Es stimmt, Putin hat Angst vor der Nato. Aber nicht vor einem militärischen Überfall. Garantiert nicht. Er hat Angst vor der Beispielhaftigkeit erblühender Vasallen. Das darf nicht sein. Denn sie wären und sind der Beweis für das Versagen seines Systems der Unterdrückung.
Wer einmal in den baltischen Ländern war und sieht, wie es dort zugeht, wie alles aufblühte und gedeiht, dem wird klar werden, dass Putin und sein innerer Kreis nicht zulassen kann, dass seine Anrainer aus dem ehemals sowjetischen Block besser dastehen als Russland in seiner Gänze. Das Risiko, dass die Russen irgendwann erkennen und aufstehen, ist einfach zu groß. Deshalb gibt es jetzt diesen Krieg. Er dient dazu, äußere Probleme zu kreieren, um inneren zu entgehen.
Mir tun die Russen leid. Denn die überwiegende Mehrheit sind warmherzige, hilfsbereite und beschützende Menschen. Sie haben es nicht verdient, solche Führer zu haben.