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(20.12.2022, 00:31)Haslflaier schrieb: @Astrum_Argenteum ,
danke für Deine Antwort.
Immer häufiger hatte ich auch schon das Gefühl, dass ich mich mit einem Roman verhoben habe. Dass ich einfach noch nicht reif genug bin, sich an ein solches Projekt zu wagen.
Deine Geschichte die aus vielen Einzelgeschichten besteht und erweitert wird durch neue Kapitel, Geschichten, ist wahrscheinlich der Ansatz, den ich besser auch gewählt hätte. Die Idee gefällt mir und ist durchaus ein sehr guter Ansatz, wenn man seinen Roman noch nicht komplett im Kopf hat und ihn nur noch herunterschreiben muss.
Jeder muss das für sich selbst herausfinden, gerade wenn es keine kommerziellen Interessen gibt, dann ist es ein Abwägen zwischen dem nötigen Aufwand und dem eigenen Anspruch. Mein Konzept ist sicher etwas speziell, aber eigentlich schreibe ich auch einen Roman, nur hat der keine klassische Form. Um einen normalen Roman zu schreiben, der viele verschiedene Personen, Handlungsebenen, evtl. auch Zeiten vereint, ist es schon wichtig gut vorzuarbeiten, meiner Meinung nach. Und das heisst ja auch nicht, dass man durch Überarbeiten auch einen weit fortgeschrittenen Romanentwurf nicht noch grundsätzlich auf eine andere Spur setzen kann. Je nachdem wie viel einem das Endresultat wert ist
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20.12.2022, 14:02 von A.J.Triskel. Edited 1 time in total.)
Ich muss erst einmal in eine Geschichte eintauchen, bis ich eine Zielsetzung bei der Länge habe.
zB bei Oxana war schnell klar, die geschichte wird für einen Teil zu lang, daher ist die Zielsetzung drei teile mit je 120-130 Wörtern, was eine ideale Romanlänge ist.
Andere Geschichten wie Urteil exsklavin warabsehbar, dass es ein Kurzroman würde mit 30-50k Wörtern.
Kommerziell sind Kurzromane effektiver, weil bei E-Books die wenigsten auf die länge oder(dicke) des buches schauen.
eine tägliche zielsetzung kann sinnvoll sein, bei mir ist es eher eine wöchentliche, denn es gibt auch Tage wo nichts geht.
Ich trenne schreiben und überarbeiten, denn in einem gerade geschriebenen Text liest man schnell was man schreiben wollte und nicht was dort steht.
Grob kann man sagen, Zielsetzung sind 7,5k wörter/Woche rohfassung+zwei überarbeitungen.
bis ich eine geschichte veröffentliche, habe ich sie in der regel etwa 10 mal überarbeitet und von 2 testlesern kritisieren lassen.
Ploten einer geschichte, ja. nur ist das endprodukt etwa als hättest du eine Abfahrtspiste gesteckt und hast einen Slaloomkurz als ergebnis, bei dem die Fahnen weit außerhalb der abfahrtspiste stecken.
Beispiel Oxana. im Plot war Michail nicht vorgesehen. Der hat aber Handlungen erlaubt, die im Plot nicht geplant waren und hat die Geschichte in eine richtung gebracht (Mafia), die so gar nicht geplant war. Somit war ab dem Zeitpunkt, wo Michail erschien, der plot nur noch ein grober fahrplan.
Ob für jemanden Ploten oder die erlebnisreise geeigneter ist, muss jeder für sich herausfinden. Ich finde es spannender, wenn ich die geschichte selbst entwickeln lasse, als nur zu schreiben, was ich mir bereits vorher ausgedacht habe. denn wenn dann handlungen einfließen die ich selbst nicht hab kommen sehen, ist es auch für den leser spannender.
schwächen hatte zu anfang jeder, wichtig ist, diese mit jeder überarbeitung abzubauen. Übung macht hier den Meister. Grammatik, Stil und rechtsschreibung sind kein Hexenwerk. was man nicht lernen kann, ist die Fantasie, sich überhaupt eine Geschichte auszudenken.
Wie lange dauert eine Seite? Wenn es gut läuft 1k Wörter die Stunde, wenn es schlecht läuft ein Satz am tag^^
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@ A.J.Triskel
Danke Dir ebenfalls.
Die Entdeckung der Vielfalt an Vorgehensweisen ist für mich gewiss ein Erkenntnisgewinn. Zumal, als ich anfing zu schreiben, war das alles gar nicht so auf meinem Schirm. Es gibt einige Artikel darüber hier bei Dexotika und schon von daher bin ich froh hier irgendwann gelandet zu sein.
Dusty ist, und das Kompliment muss jetzt sein, egal in welcher Beziehung ein sehr unterstützender und hilfreicher Mensch. Egal ob es ums Schreiben an sich, Organisation und Nutzung dieser Seiten, oder ob es um PC-Angelegenheiten geht. Wobei ich da an Cryptomator, Cloud etc. denke. Ihm mal so ein richtig tolles Weihnachtsgeschenk zu machen, genug Leute sind wir hier ja, wäre gewiss angebracht und angemessen. Doch das ist ein Fass, das hier aufzumachen den falschen Platz hätte.
Gruß Hasl
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• Dusty
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(20.12.2022, 01:44)Astrum_Argenteum schrieb: Jeder muss das für sich selbst herausfinden, gerade wenn es keine kommerziellen Interessen gibt, dann ist es ein Abwägen zwischen dem nötigen Aufwand und dem eigenen Anspruch.
Ich finde diese Diskussion schon allein deswegen sehr spannend, weil man sieht, dass jeder letztlich doch einen ganz eigenen Weg geht. Deine Feststellung oben würde ich noch dahingehend ergänzen, dass jeder für sich selbst herausfinden muss, was ihm selber liegt. Du kannst keine gute Geschichte mit einem bestimmten Muster erwzingen, was A.J.Triksel mit seinem Slalomstangenvergleich ganz gut andeutet. Ein bestimmtes Korsett kann helfen eine spannende Geschichte zu entwickeln. Ihren eigentlichen Wert erhält sie aber erst durch die wie auch immer geartete Kunstfertigkeit eines Autors mit Worten zu spielen und einfach klasse zu erzählen.
(20.12.2022, 14:00)A.J.Triskel schrieb: Ploten einer geschichte, ja. nur ist das endprodukt etwa als hättest du eine Abfahrtspiste gesteckt und hast einen Slaloomkurz als ergebnis, bei dem die Fahnen weit außerhalb der abfahrtspiste stecken.
Plotten kann ja recht vielfältig passieren und heißt in aller Regel auch nicht, dass man sich sklavisch an den ersten Plot-Entwurf halten muss. Ein Plot gibt eine erste Idee von einer Geschichte, mit einem Anfang, einer möglichen Handlung und einem Ende. Das kann man durchaus mit Discovery-Writing mischen und mittendrin einen völlig neuen Weg einschlagen, entweder frei weiterschreiben oder einfach den Plot neu anpassen. In vielen Schreibratgebern, vor allem zur Schneeflockenmethode nach Randy Ingermanson, wird das auch so empfohlen. Wobei bei dem Plotten nach Schneeflockenmethode es ja sogar so ist, dass man schon unter dem Plotten immer wieder zwischen den einzelnen Schritten hin und her springen soll und jeweils die Handlung den neuesten Ideen anpasst.
(20.12.2022, 17:01)Haslflaier schrieb: Zumal, als ich anfing zu schreiben, war das alles gar nicht so auf meinem Schirm.
Niemand hat alles von Anfang an auf dem Schirm. Das ist ja neben der reinen Freude am Erzählen auch das schöne am Schreiben, dass man das Schreiben selbst immer wieder neu erfindet, weiterentwickelt und verändert, je tiefer man in die Materie eintaucht. Am Anfang wollte ich einfach eine (Sex-)Geschichte erzählen und machte mir über gar nichts weiter Gedanken. Über die Jahre fand ich es aber spannend sich auch mit dem Schreiben als solches auseinanderzusetzen. Ob das meine Geschichten besser gemacht hat, das sei dahingestellt. Mir selbst hat es jedenfalls Spaß gemacht, immer wieder mal was neues auszuprobieren und mit verschiedenen Techniken zu arbeiten. Langweilig ist mir dabei nie geworden, was letztlich auch zu einer doch beachtlichen Zahl an Geschichten führte. Ich hoffe, ich habe noch eine ganze Weile weiter Spaß am Schreiben.
(20.12.2022, 17:01)Haslflaier schrieb: Dusty ist, und das Kompliment muss jetzt sein, egal in welcher Beziehung ein sehr unterstützender und hilfreicher Mensch.
Vielen Dank. Das Kompliment gebe ich gerne zurück. Zu einer schönen Konversation gehören ja immer mindestens zwei.
Viele Grüße
Dusty
Keiner schreibt besser als der, der schreibt, was ich gern lese.
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Es war halt so, dass ich nur 3 Punkte im plot als Zwischenziele hatte, nachdem ich einmal abgebogen bin, nämlich die hochzeit und die Morde
Wie meine geschichten entstehen, kann man zB gut an Emanuelle in der biblo sehen.
ich habe eine Grundidee und schreibe den Anfang.
dann lege ich die geschichte beiseite
dann hole ich sie irgendwann wieder heraus, überarbeite das geschriebene noch einmal und lass die geschichte einfach laufen.
Ploten tue ich nur noch bei handlungen die zu logikproblemen führen könnten, wenn zB die chronologie stimmen muss, wie bei sklavenschiff, wo ich den betrug geplotet habe.
Am schwersten ist die frage mit dem Überarbeiten zu beantworten.
Du wirst die hundert mal kontrolllesen können und trotzdem noch etwas finden, wo es ein bisschen eleganter geht.
Das perfekte buch gibt es nicht, oder es könnte niemand bezahlen
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(20.12.2022, 14:00)A.J.Triskel schrieb: Ploten einer geschichte, ja. nur ist das endprodukt etwa als hättest du eine Abfahrtspiste gesteckt und hast einen Slaloomkurz als ergebnis, bei dem die Fahnen weit außerhalb der abfahrtspiste stecken...
Ob für jemanden Ploten oder die erlebnisreise geeigneter ist, muss jeder für sich herausfinden. Ich finde es spannender, wenn ich die geschichte selbst entwickeln lasse, als nur zu schreiben, was ich mir bereits vorher ausgedacht habe. denn wenn dann handlungen einfließen die ich selbst nicht hab kommen sehen, ist es auch für den leser spannender.
Ich meinte das auch nicht ganz so dogmatisch Bei "Eremitage" war mir klar, es soll 5 "Akte" geben + Epilog und Prolog, das ganze ist ein Spiel, eine Art Aufführung. Jeder Akt hat ein Thema und bestimmte Handlungen. Da es um Grenzerfahrungen geht, gibt es einen Lerneffekt, der bei jedem neuen Akt auf den vorhergehenden aufbaut. Es muß also eine dramaturgische Linie geben die überzeugend ist, die Sinn ergibt und auch Spass beim Lesen macht. Diese ganze Gerüst der Geschichte habe ich vorher geskriptet. Das "Fleisch" dazu (die Handlung) entsteht aber natürlich beim Schreiben, da tauchen plötzlich neue Figuren auf, oder Geheimgänge oder der Burger King-Parkplatz.
Aber es stimmt natürlich: was und wie man schreibt ist sehr individuell und muss für einen persönlich funktionieren. Ich komme vom wissenschaftlichen Schreiben und bringe da eine bestimmte Herangehensweise an Texte mit
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